Bei der Auswahl der richtigen Felge müssen verschiedene Dinge beachtet werden. Handelt es sich nur um den Ersatz einer vorhandenen Felge, so sollten Sie als erstes das Felgenmaß ermitteln. Dieses ist häufig in das Blech oder den Kunststoff eingeprägt (z.B. 2.50Ax8). Die erste Zahl ist dabei die Breite der Felgen in Zoll (1 Zoll = 25,4mm) und zwar an der Stelle, an der der Reifen auf der Felge sitzt. Die zweite Zahl gibt den Durchmesser der Felge in Zoll an, ebenfalls an der Stelle, an der der Reifen sitzt. Diese Zahl ist demnach identisch mit dem Innendurchmesser des Reifens. Der Buchstabe enthält Informationen über das Felgenhorn gemäß der Normierung durch die ETRTO (European Tyre and Rim Technical Organisation).
Nabe oder die Art der Lagerung Insgesamt sagt das Felgenmaß aber nichts aus über die Nabe oder die Art der Lagerung, ob die Felge einteilig oder zweiteilig ist, ob ein Tiefbett vorhanden ist und welche Form das Tiefbett hat oder ob die Nabe mittig oder versetzt ist. Hier hilft nur, die alte Felge zu vermessen, indem man z.B. Durchmesser und Breite der Nabe mit der Schieblehre bestimmt.
Befinden sich in dem Nabenrohr nur Kunststoffbuchsen und sonst keine beweglichen Teile, so handelt es sich um ein Gleitlager, bei Rollenlagern finden Sie längliche Stäbe aus Metall in der Nabe und bei Kugellagern sind meist mit einer Lagernummer versehene Radial-Kugellager an jeder Seite der Nabe eingepresst. Wenn Sie alle Maße notiert haben, suchen Sie zunächst in der Übersicht, ob Sie eine Felge mit dem gleichen Maß finden. Dabei kann die erste Zahl auch etwas abweichen (z.B. kann 2.50Ax8 in der Regel auch durch 3.00Ax8 ersetzt werden), die zweite Zahl muss aber übereinstimmen, sonst benötigen Sie einen anderen Reifen. Klicken Sie dann auf den Link oder das Bild, um eine detaillierte Beschreibung der Felge mit allen verfügbaren Lagerungen zu erhalten.
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Falls Sie eine Flanschfelge benötigen, vergleichen Sie neben dem Felgenmaß auch die Anzahl der Löcher (meist 4 oder 5), den Durchmesser der Löcher sowie den Lochkreis und den Durchmesser des Mittellochs. Bei Flanschfelgen ist häufig auch die so genannte Einpresstiefe von Bedeutung. Sie gibt an, wie weit der mittlere Teil der Felge, in dem sich die Schraublöcher befinden, nach innen oder außen versetzt ist.
Einige Felgen gibt es auch mit Antriebsnabe. Hierbei befindet sich anstelle des Lagers ein dickwandiges Rohr in der Nabe. Die kraftschlüssige Verbindung zur Achse wird dabei entweder über eine Passfeder (Ausführung mit Keilnut) oder über einen Hohlstift oder Bolzen (Ausführung mit Hohlstiftbohrung) hergestellt.
Bei der Auswahl des Felgenmaterials ist die geforderte Tragkraft das wichtigste Kriterium. Falls die Felge mit korrodierenden Stoffen wie z.B. Salzwasser in Kontakt kommt oder gar darin untergetaucht wird, kommen nur Kunststofffelgen mit Gleitlagern oder Edelstahllagern infrage. Kunststofffelgen haben aber eine deutlich geringere Tragkraft als Stahlfelgen. Zudem verliert das Material bei starker Sonneneinstahlung erheblich an Festigkeit, was eine Verringerung des Luftdrucks erforderlich macht, um eine Zerstörung der Felge zu vermeiden. Bei Temperaturen unter 0ºC werden Kunststofffelgen spröde, wodurch Sie bei einem plötzlichen Lastwechsel (Bordsteinkante etc.) leicht brechen können. Eine Ausnahme bilden Felgen aus glasfaserverstärktem Polyamid. Das Material ist von -20ºC bis +100ºC unbeschränkt einsetzbar.
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